Laminiergeräte

Leitz iLAM touch 2 Laminiergerät

Ob Geburtsurkunden, liebgewonnene Familienfotos oder der Studienabschluss: Irgendein wichtiges Dokument, das er für die Ewigkeit bewahren will, hat jeder von uns.

Aber auch im Berufsleben gibt es Dokumente von solcher Wichtigkeit, dass man sie schützen und bewahren sollte. Ob es wichtige Akten oder nur einfache Rechnungen für das Finanzamt. Dank günstiger und kleiner Geräte muss dazu nicht immer ein Dienstleister konsultiert werden, sondern Sie können das auch ganz einfach in Ihrem Betrieb erledigen. Sicherlich stellen Sie sich aber die Frage, ob ein Laminiergerät für nur etwa 20€ eine angemessene Laminier-Qualität liefern kann?

In der Regel wollen Sie ja nicht nur Ihr Dokument schützen, sondern auch optisch präsentierbar machen. Gerade in der Gastronomie ist beides gleichermaßen wichtig, wenn beispielsweise Speisekarten laminiert werden. Sie sollen schön und ansprechend sein, aber gleichzeitig vor Flüssigkeiten und Schmutz geschützt werden. Gerade für den Außenbereich sind Laminierungen unumgänglich. Damit Sie sich sicher sein können, dass das von Ihnen ausgewählte Gerät Ihren Ansprüchen genügt, finden Sie im Folgenden die wichtigsten Punkte, die es beim Kauf von Laminiergeräten zu beachten gilt.

Heiß- und Kaltlamination

ACCO Laminiergerät Fusion 7000L

Zuerst sollten Sie sich fragen, ob Sie Ihre Dokumente heiß oder kalt laminieren wollen. Was das genau bedeutet und welches Vorgehen welche Vorteile hat, erläutern wir im Folgenden.

Wie funktioniert eigentlich eine Lamination?

1. Die Heißlamination

Dieses klassische Vorgehen ist äußerst beliebt, weil es Dokumente so gut wie möglich vor nahezu allen schädlichen Einflüssen bewahrt. Das zu verschließende Dokument wird in eine spezielle Laminierfolie gesteckt, die dann durch das Gerät gezogen wird. Die Hitze, die hierin herrscht bringt die Folie zum Schmelzen, so dass Sie sich mit dem Papier verbindet völlig umschließt. So wird das Dokument fast unverwüstlich gemacht. Jedoch kann die Folie nicht mehr vom Dokument getrennt werden, so dass dieses nicht mehr veränderbar ist. Ein großer Nachteil der Heißlamination liegt in der Dauer des Verfahrens. Ähnlich wie Kaffeemaschinen oder Laserdrucker muss das Gerät vor Benutzung vorgeheizt werden. Je nach Art und Modell kann das bis zu zehn Minuten in Anspruch nehmen. Folglich kann das Gerät bei starker Nutzung auch schnell überhitzen, ehe eine Kühlphase nötig ist. Auf diese Probleme sollten sie aufmerksam sein. Wenn viele Dokumente am Stück laminiert werden sollen, muss ein Überhitzungsschutz dabei sein.

Zusätzlich stellt diese Hitze aber auch eine Gefahr für die Dokumente, die Folien und das Gerät selbst dar. Denn wird das Gerät zu heiß, können dünnere Folien vollständig schmelzen und das Dokument unbrauchbar machen. Im schlimmsten Fall verklebt die geschmolzene Folie das Gerät, so dass dieses mühevoll gereinigt werden muss. Um dem zuvorzukommen, sollte darauf geachtet werden, dass ein Heißlaminiergerät mit einem Temperaturregler ausgestattet ist.

Nicht alle Dokumente eignen sich für die Heißlamination, beispielhaft Kassenbons, Laserkopien oder Ultraschallbilder. Diese können durch den thermischen Einfluss unkenntlich werden. Das Dokument, das Sie heißlaminieren wollen, muss also zwingend gegen Hitze unempfindlich sein.

2. Die Kaltlamination

Die Kaltlamination ist deutlich schneller als die Heißlamination und auch mit weniger Aufwand verbunden. Hierbei wird entsprechend des Namens keine Hitze gebraucht und die Laminierfolien werden nicht geschmolzen sondern mit purem Druck und Klebekraft verbunden. Auf diese Weise kann schneller laminiert werden und tatsächlich lassen sich so auch die Dokumente wieder von der Folie lösen, was bei der Heißlaminierung nicht möglich ist. Da keine Aufwärmphase gebraucht wird, kann so ein Gerät auch quasi sofort in Betrieb genommen werden.

Aber natürlich gibt es auch hier bestimmte Dinge zu beachten, und natürlich bringt auch diese Technik gewisse Nachteile mit sich. Theoretisch könnten die Folien für die Kaltlamination auch ohne Maschine geschlossen werden, aber ein Laminiergerät wird immer ein deutlich präziseres Ergebnis erzeugen, als ein Mensch das könnte. Der große Nachteil einer Kaltlamination liegt jedoch in der Beständigkeit. Da die Folie nur geklebt wird, ist nicht immer garantiert, dass sie zu 100 Prozent wasserdicht ist. So könnten Flüssigkeiten eindringen und das Dokument beschädigen. Hier muss also abgewogen werden, wie wichtig die zu laminierenden Dokumente sind. Höhere Geschwindigkeit und niedrigere Betriebskosten gegen den schwächeren Schutzfaktor. Bei hitzeempfindlichen Dokumenten haben Sie leider keine Wahl und müssen darauf achten, dass die verklebte Folie auch zu 100% sitzt.

Im Wesentlichen sollten Sie wissen, wie wichtig die Dokumente tatsächlich sind und vor was sie alles geschützt werden müssen. Einfache Dokumente, die selten bewegt und an sicheren Orten gelagert werden, sind mit einer Kaltlaminierung sicher genug, bei wirklich wichtigen und hochwertigen Dokumenten sollten Sie aber nichts riskieren. Auch Dokumente, die Sie vor Fälschungen schützen wollen oder müssen, sind mit einer Heißlaminierung besser bedient.

Die Geschwindigkeit

Fellowes Laminiergerät L125

Ungemein wichtig für die Anschaffung eines jeden technischen Gerätes ist stets die Leistungsfähigkeit. Und auch für Laminiergeräte ist dieser Grundsatz anwendbar. Die Geschwindigkeit, mit der Dokumente laminiert werden können ist natürlich enorm wichtig, je nachdem, wie viele Dokumente Sie für schützenswert erachten. Sollten nur vereinzelt Dokumente auftauchen, die Sie laminieren wollen, könnte ein kleines Gerät ab 20€ bereits ausreichen. Bei regelmäßigen Laminierungen ist jedoch zu einem größeren und leistungsfähigen Geräten zu raten.

Wichtige Aspekte von Heißlaminiergeräten sind vor allem die Aufwärmgeschwindigkeit sowie ein Überhitzungsschutz, der das Gerät automatisch abschaltet sobald es zu heiß wird. Ansonsten besteht gerade bei günstigeren Geräten ohne Hitzeschutz die Gefahr, dass die Temperatur zu schnell ansteigt. Darauf sollten sie besonders gewissenhaft achten und Ihrem Gerät rechtzeitig eine Abkühlung gönnen. Allgemein soll bei Heißlaminiergeräten darauf geachtet werden, dass die Folien nachdem Sie aus dem Gerät kommen noch sehr heiß und biegsam sind, so dass sie zunächst ein oder zwei Minuten ruhen sollten. (Am besten werden Sie in einem dicken Buch gepresst, so verschwinden etwaig entstandene Wellen)

Die Geschwindigkeit von Laminiergeräten wird in Millimetern pro Minute angegeben. Ein Wert von 300mm/Minute entspricht dabei etwa einer Din A4 Seite pro Minute. Für einen geringen Bedarf mag das ausreichen, wenn etwas mehr versiegelt werden soll, empfehlen sich Werte ab 450mm/Minute.

Verschiedene Formate und Folien

Büroring Laminierfolien 80mic

Wenn Sie verschiedene Formate laminieren wollen, sollten Sie natürlich überprüfen, ob das Laminiergerät Ihr gewünschtes Format unterstützt. Hierbei gibt es eine einfache Regel: Orientieren Sie sich stets am größten Format, dass Sie laminieren wollen.

Passende Folien gibt es gewöhnlich von allen Herstellern, wobei diese oftmals auch untereinander kompatibel sind. Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass ein Hersteller nur seine eigenen Folien für die Laminiermaschine zulässt, darauf sollten Sie achten, da ansonsten die Garantie des Gerätes erlischt.

Die Folien selbst sind auch entscheidend für den Sicherheitsfaktor, mit dem Sie das Dokument ausstatten. Im normalen Rahmen bewegen sich Folien mit einer Dicke zwischen 80 und 120 mic (Mikron/Mikrometer). Dieser Wert muss pro Folienseite gerechnet werden. So ergibt sich bei einer 80 mic Folie, eine Gesamtdicke von 160 mic zuzüglich der Eigendicke des Dokumentes, dass laminiert wird. Hierbei gilt: Je dicker die Folie, desto besser ist das Dokument geschützt. Bei 80 mic lässt es sich beispielsweise noch problemlos knicken, ab 120 mic wird das schon deutlich schwieriger.

Wirklich wichtige Dokumente, Urkunden und ähnliches werden zumeist in sehr dicke Folien von über 170 Mikrometer Dicke laminiert. Wenn Sie wissen wollen, welche Foliendicke Sie für Ihre Projekte benötigen, schauen Sie doch in unserem Folien-Ratgeber nach. Dort finden Sie weitere Informationen darüber, was Sie beim Kauf von Laminierfolien alles beachten sollten. Heißlaminiergeräte brauchen für solch dicke Folien aber natürlich eine höhere Temperatur. Hierfür ist der Temperaturregler wichtig:: Wenn dicke Folien unter zu geringer Temperatur verarbeitet werden, schmelzen sie nicht richtig und verschließen daher das Dokument nicht völlig. Sollten zu hohe Temperaturen für eine dünne Folie gewählt werden, schmilzt sie zu stark und beschädigt sowohl Gerät als auch Dokument.

Falls Sie also verschieden dicke Folien verwenden wollen, sollten Sie sich auf jeden Fall ein Gerät mit einem Temperaturregler ansehen. Höherwertige Geräte verfügen standardmäßig über einen Temperaturregler. Professionelle Laminiergeräte können sogar zwischen Kalt- und Heißlamination wechseln.

Fazit und Extras

Wenn Sie die Grundsatzfragen nach Art des Gerätes, Format und Folien geklärt haben, lohnt es sich manchmal, nach zusätzlich verbauter Technik zu schauen. Beliebte Extras sind beispielsweise Foliensensoren oder externe Zuführungen. Ein Hitzeschutz ist nahezu unabdinglich für manche Geräte, aber auch eine luxuriöse Antiblockierfunktion kann sich lohnen. Solche technischen Spielereien sind aber natürlich nur für hochwertige Maschinen gedacht, mit denen Sie auch entsprechend viel arbeiten wollen.

Wenn Sie nach günstigen Möglichkeiten suchen, wenige Dokumente zu sichern, reichen dafür kleinere Geräte. Sollten Sie aber den Anspruch haben, höherwertige Dokumente dauerhaft und häufig zu schützen, kommen Sie um die großen Heißlaminierer nicht herum. Beachten Sie die Ansprüche, die Sie an die Maschine stellen und schauen Sie sich die Geräte, die für Sie in Frage kommen, genau an. So werden Sie das optimale Gerät für Ihren Betrieb finden. Doch eine wichtige Frage steht schlussendlich noch im Raum:

Wie teuer sollte ein Laminiergerät sein?

Banknoten-Rolle

Diese Frage lässt sich leider nicht eindeutig beantworten, und wie bei allen technischen Geräten werden sie einer großen Preisspanne gegenüber stehen. Die günstigsten Geräte auf dem Markt fangen bei etwa 20€ an. Natürlich sind diese sehr klein, langsam und nur für den privaten Anwender geeignet. Größere Geräte mit einer entsprechenden Leistungsfähigkeit können hingegen auch bis zu 500€ kosten.