Kartons & Füllmaterial

Versandkarton 1-wellig braun

Im Bereich Lager und Versand darf eine Sache nicht fehlen: Kartons.
Um zu verhindern, dass der Kartoninhalt beschädigt wird, gibt es ein paar Dinge, die zu beachten sind. Es kommt nicht nur auf die Wellenstärke der Verpackung an, sondern auch auf das Füllmaterial und darauf, wie die Produkte im Karton angeordnet werden.

Verpackungen

Je nachdem, was Sie versenden möchten, fällt die Kartongröße und die Beschaffenheit des Materials unterschiedlich aus. Schwierig wird es vor allem dann, wenn Sie etwas versenden wollen, dass rund oder sperrig ist. Damit kein unnötiges Verpackungsmaterial verschwendet wird, gibt es für so gut wie jede Form entsprechende Möglichkeiten zur Verpackung. Für die Wahl der richtigen Verpackung können Sie sich an den Folgenden Fragen orientieren:

  1. Was soll versendet/gelagert werden?
  2. Wie schwer ist das Produkt/die Produkte?
  3. Was wird an Füll- und Schutzmaterial benötigt?
  4. Werden in der Sendung mehrere Produkte versendet?

Welche Kartonstärken gibt es?

Kartonstärke Qualitätsbezeichnung Erklärung
1-wellig 1.01 bis 1.5
  • leichte bis mittelschwere Artikel
  • Lagernutzung
  • niedrige Transportbelastung
2-wellig 2.02 bis 2.96
  • mittlere bis hohe Transportbeanspruchung
3-wellig Schwerwellpappe
  • sehr hohe Transportbeanspruchung

Was bedeutet 1-wellig, 2-wellig und 3-wellig?

Wellpappe Karton

Wellpappkartons lassen sich in einwellige, zweiwellige und dreiwellige Kartonage unterteilen. Sie beschreiben die Anzahl der Wellenebenen, die zwischen den Papierbahnen des Kartons verarbeitet sind. Zwischen der Außendecke und der Innendecke können sich demnach entweder eine, zwei oder drei Wellenebenen befinden. Je mehr Wellenebenen, desto belastbarer ist der Karton. Bei den zwei- und dreiwelligen Kartons ist noch eine bzw. zwei Zwischendecke(n) verarbeitet. Die Welle, die sich zwischen der Außendecke und Zwischendecke befindet, bildet sich in einem kleineren, feineren Abstand, sodass die vor allem für die Stabilität sowie Festigkeit des Kartons sorgen und vor den äußeren Einflüssen schützen, während die anderen Wellen gröber sind und die feinen Wellen nur zusätzlich unterstützen.

Welche Wellenarten gibt es?

Neben der Anzahl der Wellenebenen, die in dem Karton verarbeitet werden, wird zusätzlich noch hinsichtlich der Wellenart unterschieden. Auch hier stehen drei Möglichkeiten zur Auswahl:

  1. B-Welle: Sie wird auch als Feinwelle bezeichnet und wird bei einwelligen als einzige und bei mehrwelligen Wellpappen als äußere Schicht verwendet. Für kleine Füllgüter oder leichte Waren ist diese besonders geeignet.
  2. C-Welle: Ist auch als Mittelwelle bekannt. In Kombination mit der B-Welle wird sie für mehrwellige Pappe verwendet.
  3. E-Welle: Wird auch als Feinst- oder Mikrowelle bezeichnet und ist vor allem für Geschenkverpackungen oder zum Überdecken der eigentlichen Verpackung geeignet. Auch diese wird in Kombination mit der B-Welle für mehrwellige Pappe verwendet.

Was bedeuten die Qualitätsbezeichnungen?

Die Qualitätsbezeichnungen sind kurz gesagt die Kartoneigenschaften, die bei der Verwendung als Verpackung beachtet werden müssen.

Die erste Ziffer sagt aus, welche Wellenstärke bei dem entsprechenden Karton verwendet wurde. Die zweite Ziffer gibt die Sorte und die dazugehörigen Eigenschaften an. In Einzelfällen können Sie dieser Ziffer auch die Belastbarkeit (in kg) des Kartons auf der ganzen Fläche entnehmen.
Für die Qualitätskontrolle wird jeder Karton einem Prüfverfahren ausgesetzt, das sich aus drei Tests zusammensetzt:

  1. Berstfähigkeit: Hier wird gemessen, welchen Widerstand der Karton aushält bis er reisst.
  2. Durchstoßarbeit: Bei diesem Test wird mithilfe eines speziell genormten Durchstoßkörpers untersucht, welche Kraft aufgewendet werden muss, um den Karton zu durchstoßen.
  3. Kantenstauchwiderstand: Hier wird der Widerstand der Wellen des Kartons getestet. Auf Basis der Ergebnisse lässt sich auf die Stapelfähigkeit des Produkts schließen.

Füll- und Polstermaterialien

Soft-Fill Füllmaterial

Je nachdem was versendet werden soll, ist ein anderes Füll-und Polstermaterial notwendig, um die Ware zu schützen. Sie haben die Auswahl zwischen Kunststoffpolstern und Papierpolstern sowie zwischen großflächiger und kleinflächiger Polsterung. Alles kann individuell auf die Produkte abgestimmt werden, sodass die Ware genauso ankommt wie sie versendet wurde.

Welche Füll- und Polstermaterialien gibt es?

Kategorie Material Anwendung
Kunststoff Verpackungschips
  • Hohlraumfüllung
  • Ergänzung zu bereits verpackter Ware
Kunststoff Luftkissenfolie
  • Hohlraumfüllung
  • Polsterung
  • für leichtere Güter
Kunststoff Luftpolsterfolie
  • Polsterung für Empfindliches
  • flexibel einsetzbar
  • leichtere Prdoukte
Kunststoff Luftkammermatten
  • Polsterung für Empfindliches
  • geeignet für schwere Produkte
  • Stoßdämpfung
Kunststoff Noppenschaumschlag
  • flexibel anpassbar
  • für leichte und schwere Produkte
  • Polsterung
Papier Packpapier
  • Hohlraumfüllung
  • leichte Güter
  • zum Einschlagen von Waren
  • nur leichte Polsterung
Papier Seidenpapier
  • zum Einschlagen von Waren
  • keine Polsterung
  • Schutz vor Kratzern
  • Stoßdämpfung
Papier Wellpappe
  • Hohlraumfüllung
  • zum Einwickeln von Produkten
  • Stoßdämpfung
  • für leichtere Produkte geeignet
Papier Kraftpapier
  • Stoßdämpfung
  • zur Hohlraumfüllung

Verschlussarten

Normalerweise lässt sich ein Karton allein durch das richtige Falten zusammenbasteln und verschließen. Zum Glück steht die entsprechende Anleitung meist auf dem Karton selbst, sodass Sie den Karton immer wieder auseinandergenommen und zusammengebaut werden können. Für die Verwendung im Lager oder zum Eigenbedarf reicht dies auch völlig aus. Der Karton ist sicher verschlossen, lässt sich aber bei Bedarf auch leicht wieder öffnen.

Wenn der Karton allerdings für Produktsendungen verwendet wird, muss der Karton natürlich zusätzlich mit Packband verschlossen werden. Zum einen, damit nicht die Gefahr besteht, dass der Karton doch aufgeht und zum anderen, damit der Karton nicht unrechtmäßig geöffnet wird.

Welche Verschlussarten gibt es?

  1. Deckel-Boden-Verschluss: Das Klebeband wird lediglich mittig über die lange Seite geklebt, um die Seitenklappen zu verschließen. Verwenden Sie diese Methode eher bei leichten Paketen bis ca. 12 kg.
  2. Doppel-L-Verschluss: Die Methode kann als Ergänzung zur obigen gesehen werden. Zusätzlich zu dem mittigen Klebestreifen werden jeweils oben und unten auf beiden Seiten über die kurze Kante Klebestreifen angebracht, die den mittigen Streifen zusätzlich absichern. Mit dieser Verschlussart können Sie Pakete verschließen, die zwischen 12 kg und 25 kg wiegen.
  3. Doppel-T-Verschluss: Dies ist eine Fortführung des Doppel-L-Verschluss. Die Klebestreifen auf den kurzen Seiten werden über die ganze Seite aufgeklebt, sodass auch die Kanten überklebt werden. Diese Methode ist besonders bei Paketen zu empfehlen, die über 25 kg wiegen.

Versand

Neben einem transportsicheren Verschluss und der richtigen Kartonwahl gibt es noch einige Tipps und Tricks, wie Sie den am besten befüllen, damit der Inhalt sicher und ohne Schäden beim Empfänger ankommt.

Wie versende ich sicher?

  1. Die Verpackung so groß wie nötig, aber so klein wie möglich halten. Achten Sie darauf, dass Sie einen Karton wählen, der nicht zu groß ist. Sonst müssen Sie unnötig viel Füllmaterial verwenden oder riskieren, dass der Inhalt im Karton hin und her rutscht und beschädigt wird. Wählen Sie also einen Karton bei dem noch genug Platz ist, um das Produkt zu polstern (ca. 2,5cm auf allen Seiten).
  2. Packen Sie kompakt. Lassen Sie keine unnötigen Hohlräume, sondern packen Sie so, dass alles dicht gepackt, aber nicht gequetscht ist. Notwendige Hohlräume lassen sich dann immer noch mit Füllmaterial füllen.
  3. Gleichmäßige Gewichtsverteilung. Nach Möglichkeit sollten Sie schwere Produkte nach unten und leichtere nach oben packen. Empfindliche Produkte kommen in die Mitte und sollten keinen Berührungspunkt mit den Außenwänden haben.
  4. Nutzen Sie Polstermaterialien, um bruchgefährdete oder empfindliche Produkte zu schützen und vermeiden Sie nach Möglichkeit, dass sie direkten Kontakt zu anderen empfindlichen Waren haben und auch die Außenwände nicht berühren. Für zusätzlichen Schutz der Kanten ist maschinell geknautschtes Kraftpapier zu empfehlen, um die starke Belastung auszugleichen.
  5. Verwenden Sie das richtige Polstermaterial. Für leichte Produkte eignet sich beispielsweise Luftpolsterfolie, für schwere Ware ist dagegen Kraftpapier die bessere Wahl. Achten Sie darauf, dass die Produkte gleichzeitig gut gefedert sind und nicht durch ihre eigene Polsterung schlagen können. So könnten sie andere Produkte im Karton beschädigen.
  6. Stellen Sie Flaschen und Co. aufrecht hin. Schon aufgrund ihrer Konstruktion sind diese Produkte für einen stehenden Transport ausgelegt. So können Druck- und Stoßbelastungen besser ausbalanciert werden. Grundsätzlich sind für diese Waren Flaschenkartons zu empfehlen, da hier Kartonwände zwischen den einzelnen Flaschen für zusätzlichen Schutz der einzelnen Produkte sorgen.
  7. Schützen Sie flüssige Produkte doppelt. Wenn Sie Drogerieprodukte oder andere flüssige Waren verschicken wollen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie auslaufen könnten, sollten Sie zusätzlich das entsprechende Produkt in einer Tüte oder ähnlichen Verpackung verschließen. So verhindern Sie, dass andere Produkte im Karton verschmutzt werden oder das der Karton aufweicht und reißt.

Was muss bei der Beschriftung beachtet werden?

Ist der Karton einmal verschlossen, fehlen nur noch wenige Schritte bis die Lieferung beim Empfänger ankommt. Damit diese aber auch wirklich den Empfänger erreicht, muss das Paket richtig beschriftet werden. Achten Sie darauf, dass sowohl die Absenderangaben als auch die Empfängerangaben vollständig sind und keine missverständlichen Angaben oder Aufkleber auf der Sendung sind. Andernfalls kann die Zulieferung erschwert oder verzögert werden. Bei bereits verwendeten Verpackungen entfernen Sie alte Adressangaben.
Der aktuelle Versandschein gehört auf die größte Fläche der Sendung. Geben Sie auch gut sichtbar an, wenn die Ware bruchgefährdet oder nicht stapelbar ist. Zusätzlich können Sie dieses auch mit Warnklebeband markieren.

Was ist mit Sendungen auf Paletten?

Sendungen, die zu sperrig sind oder über 50 kg wiegen, erfordern eine Palette. Beachten Sie allerdings, dass Europaletten Tauschpaletten sind. Es ist also erforderlich, dass der Empfänger ebenfalls eine Europalette vor Ort hat, welche der Fahrer mitnehmen kann. Alternativ kann die Ware auf einer sogenannten Einwegpalette geliefert werden. Hier ist kein Tausch nötig.
Zu den Waren, die eine Palette erfordern, gehören neben Möbel über 50 kg und Sperrgut auch rollbare Produkte, da in einem LKW nichts rollen darf. Produkte auf Paletten können zusätzlich mit Spanngurten gesichert werden.