Arbeitsschutz

3M Ohrstöpsel paar orange

Augen, Mund und Ohren gehören zu den wichtigsten Sinnesorganen und verdienen es daher sorgfältig geschützt zu werden. Deshalb gibt es speziell für diese, verschiedene Schutzmaßnahmen, die je nach Arbeitsbereich zu gebrauchen sind.

Gehörschutz

Ab 85 dB ist das Tragen von Gehörschutz am Arbeitsplatz gesetzlich vorgeschrieben. Unter diesem Lautstärkepegel geschieht das Tragen auf freiwilliger Basis. Allerdings ist zu beachten, dass ein Pegel von 80 dB für maximal acht Stunden pro Tag ungefährlich ist. Je höher der Lautstärkepegel ist, desto geringer ist die Belastungszeit. Diese reduziert sich pro Erhöhung um 3 dB jeweils um die Hälfte.

Welche Formen von Gehörschutz gibt es?

Ohrstöpsel: Dieser Gehörschutz wird direkt im Gehörgang getragen und dämpft die Lautstärke. Dabei haben Sie die Wahl zwischen Einweg-, vorgeformten und maßgefertigten Ohrstöpseln. Gerade die ersten beiden Varianten sind oft nicht passgenau und können ihre maximale Dämpfung nicht ausschöpfen.Der Vorteil ist jedoch, dass sie günstig zu erwerben und für jeden nutzbar sind, da sie sich individuell formen lassen.

Die maßgefertigten Ohrstöpsel sind dagegen in der Anschaffung teurer, können den Lärm von außen jedoch zuverlässiger dämpfen. Zudem können Sie diese im Gegensatz zu den Einweg Ohrstöpseln längerfristig verwenden.

Bügelgehörschutz: Dieser bietet durch sein Design einen besseren Halt und minimiert das Druckgefühl auf dem Gehörgang. Die vorgeformten Ohrstöpsel aus weichem Kunststoff werden durch einen Bügel miteinander verbunden. Dieser sitzt entweder im Nacken, auf dem Kopf oder unter dem Kinn - so, wie es für den Träger am angenehmsten ist.

Kapselgehörschutz: Wie bei einem Kopfhörer wird das komplette Ohr bzw. die Ohrmuschel bedeckt. Der schalldämmende Schaumstoff im Inneren wird durch eine Kapsel aus Hartkunststoff umschlossen. Durch die einfache Handhabung lässt sich der Gehörschutz leicht auf- und absetzen und eignet sich damit auch für einen kurzfristigen Gebrauch.

Welche Normen gelten beim Gehörschutz?

Die Norm EN 352 gibt vor, welche Anforderungen der richtige Gehörschutz am Arbeitsplatz erfüllen muss und welche notwendigen Angaben zu machen sind. Dazu gehört die Angabe der technischen Daten, Informationen über die Benutzung und Reinigung sowie die CE-Kennzeichnung.

Was bedeutet SNR?

SNR bezeichnet abgekürzt den Dämmwert eines Gehörschutzes. Konkret beschreibt er die Differenz der Lautstärke, die auf das Ohr trifft (mit Gehörschutz) und der, die wirklich erzeugt wird bzw. herrscht.

Dämmstufe Dämmwert Kommunikation
leicht < 20 dB möglich
mittel 20 - 30 dB teilweise möglich
stark > 30 dB unmöglich

Schutzbrillen

In vielen Arbeitsbereichen ist es nicht nur wichtig, die Hände zu schützen, sondern auch die Augen. Dämpfe oder Mikropartikel, die sich in der Luft befinden, können schnell das Auge reizen. Zur Sicherheit sollte deswegen eine Schutzbrille getragen werden. Die meist aus Kunststoff bestehende Brille ist robust und schützt so zuverlässig vor Schadstoffen.

Welche Klassifizierungen gibt es?

Mit der EN 166 werden Schutzbrillen hinsichtlich ihrer Schutzwirkung und Sehschärfe genormt. Für Brillen, die bei Schweißarbeiten verwendet werden, gilt zusätzlich die EN 169. Dadurch ist zum einen der Schutz vor Funken- und Teilchenflug und zum anderen der Schutz vor feuer- oder laserbedingter Lichteinstrahlung gewährleistet.

Sicherheitsklasse Leistung Einsatz
1 hoch Dauergebrauch
2 mittel gelegentlicher Gebrauch
3 niedrig kurzer Gebrauch

Schutzhelme

Schutzhelm Gelb

Besonders im Bauwesen oder in Arbeitsbereichen, in denen eine erhöhte Anstoß- oder Sturzgefahr besteht, ist ein Kopfschutz Pflicht. In der Regel werden Schutzhelme verwendet, die aus thermoplastischem Kunststoff bestehen, da diese sehr robust sind. In extremen Einsatzgebieten werden allerdings auch vermehrt Helme aus duroplastischem Kunststoff genutzt, da sie eine bessere chemische Beständigkeit aufweisen. Durch die EN 397 werden die Anforderungen an Industrieschutzhelme festgehalten.

Wie lange darf der Helm verwendet werden?

Generell gilt, wenn ein Helm eine sichtbare Beschädigung aufweist oder einen harten Schlag abbekommen hat, sollte der Helm ausgetauscht werden, da sonst die Sicherheitsfunktion des Helms nicht mehr gewährleistet ist. Im Zweifelsfall können Sie mithilfe eines “Knacktestes” prüfen, ob der Helm noch einsatzfähig ist. Drücken Sie den Helm dazu einfach leicht zusammen. Wenn Sie ein Knacken hören, sollten Sie den Helm ersetzen.

Ansonsten gilt die Faustregel, dass thermoplastische Helme nach spätestens vier Jahren und Helme aus duroplastischem Material nach acht Jahren ersetzt werden sollten.

Atemschutzmasken

Atemschutzmaske

Unsichtbare Schadstoffe können Ihr Atmungssystem langfristig beeinträchtigen. Deswegen ist es nicht nur in handwerklichen Betrieben wichtig einen Atemschutz zu tragen, um sich vor Aerosolen, Rauch und Feinstaub zu schützen. In der Regel werden dazu filtrierende Halbmasken verwendet, die aus Filtermaterialien wie Polypropylen, Polyester oder Vlies hergestellt werden.

Wie unterscheiden sich Atemschutzmasken?

Wann Sie einen Atemschutz verwenden sollten, ist abhängig von der Maximalen-Arbeitsplatz-Konzentration (MAK). Diese gibt die maximale Konzentration von Schadstoffen in der Luft an, die nicht gesundheitsschädlich ist. Generell gilt, dass Atemschutzmasken nur einmalig bzw. während eines Arbeitstages verwendet werden sollten.

Nach EN 149 werden Atemschutzmasken europaweit genormt und nach ihrer Dichte bewertet.

Klasse Gesamtleckage Schutz Einsatz
FFP1 max. 25 % ungiftige und nicht-fibrogene Stäube max. 4-facher MAK-Wert
FFP2 max. 11 % feste und flüssige gesundheitsschädliche Stäube, Rauch und Aerosole max. 10-facher MAK-Wert
FFP3 max. 5 % giftige und gesundheitsschädliche Stäube, Rauch und Aerosole max. 30-facher MAK-Wert

Beachten Sie allerdings, dass Atemschutzmasken, die nach EN 149 normiert sind, weder vor Gasen und Dämpfen noch vor Mikroorganismen, Sporen und Viren schützen. Um vor diesen geschützt zu sein, sind Partikel- bzw. Gasfilter notwendig, die nach EN 141 und EN 143 normiert sind.