Arbeitshandschuhe

Volllederhandschuh WBV

In die Grundausstattung fast jeder Arbeitskleidung gehören Handschuhe, da die Hände in den meisten Berufen das wichtigste Werkzeug sind. Als solche werden sie tagtäglich den verschiedensten Situationen ausgesetzt - von extremen Temperaturen bis hin zu Druck und Schmerz.

Damit die Hände jederzeit optimal geschützt sind, sollten Sie darauf achten, die richtigen Handschuhe bei der Arbeit zu tragen.

Materialien

Arbeitshandschuhe werden aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt, in der Regel aus Gummi, Leder und Baumwolle. Jedes dieser Materialien hat seine eigenen Vorteile und Anwendungsgebiete.

Baumwollhandschuhe: Baumwolle ist eine Naturfaser, die besonders durch ihre Atmungsaktivität besticht. Dadurch wird eine übermäßige Schweißbildung verhindert. Aufgrund ihrer Materialzusammensetzung eignen sich Baumwollhandschuhe vor allem für Feinarbeiten, da das Tastgefühl weitestgehend erhalten bleibt.

Jedoch sollten Sie vermeiden mit Flüssigkeiten in Berührungen zu kommen. Die Baumwollhandschuhe sind ebenso geeignet, um sie unter Latex- oder Gummihandschuhen zu tragen. So können Sie das angenehme Tragegefühl der Baumwollhandschuhe mit der Abriebfestigkeit der Gummihandschuhe verbinden.

Bei Feinarbeiten mit rutschigen Gegenständen werden auch gerne Baumwollhandschuhe mit Gumminoppen verwendet, um die Vorteile beider zu kombinieren. Da ein wesentlicher Nachteil dieser Handschuhe ist, dass sie nicht bei extremen Temperaturen oder mechanischen Arbeiten verwendet werden können, bieten Handschuhe aus Chemiefasern eine nützliche Alternative.

Gummihandschuhe: Bei Arbeiten mit Flüssigkeiten sind Gummihandschuhe ein Muss, da sie sowohl flüssigkeits- als auch luftdicht sind. Besonders in der Arbeit mit Chemikalien oder anorganischen Stoffen bleiben Ihre Hände geschützt. Dank des elastischen Materials sind die Handschuhe besonders reißfest und widerstandsfähig.

Lederhandschuhe: In mechanischen Arbeitsbereichen, wie zum Beispiel in der Industrie oder Holzverarbeitung, werden Lederhandschuhe besonders gerne verwendet. Durch die Dicke des Materials eignen sie sich für extreme Temperaturen, wie zum Beispiel bei Schweiß- und Schmiedearbeiten.

Vollleder zeichnet sich dadurch aus, dass es besonders feuchtigkeitsabweisend und entsprechend beständig gegen Öle und Fette ist.

Spaltleder ist besonders robust und zeichnet sich durch eine hohe Griffsicherheit aus. Wie Volllederhandschuhe sind sie hitze- und kälteresistent. Für Arbeiten, die Fingerspitzengefühl erfordern, ist Nappaleder eine geeignete Wahl, da es besonders weich ist und das Tastempfinden nicht sonderlich beeinträchtigt.

Medizinische Einweghandschuhe

WBV Einweghandschuh

Nach EN 455 werden Handschuhe zertifiziert, die nur für den Einmalgebrauch geeignet sind. Dazu werden die Handschuhe noch einmal in vier Anforderungsbereiche unterschieden:

  • EN 455-1: Dichtheit
  • EN 455-2: physikalische Eigenschaften
  • EN 455-3: biologische Bewertung
  • EN 455-4: Haltbarkeitsdauer

Was müssen Sie bei Einmalhandschuhen beachten?

In der Medizin oder in der Lebensmittelindustrie werden gerne Einmalhandschuhe verwendet, da sie einen hohen Hygienestandard garantieren. Hinsichtlich des Materials können Sie zwischen Latex, Nitril oder Vinyl wählen. Diese wurden von dem Beratungs- und Prüfinstitut für Industrie und Handel getestet und für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen.

Für ein einfacheres Aus- und Anziehen werden die Handschuhe gepudert, sodass sie selbst mit feuchten Händen problemlos gewechselt werden können.

In der Medizin oder Pflege ist es unumgänglich, dass die Handschuhe steril sind. Deshalb werden diese nur paarweise verpackt, um Kontaminationen zu vermeiden. Unsterile Einmalhandschuhe können Sie dagegen auch in größeren Paketen kaufen.

Normen für Arbeitshandschuhe

WBV latex-Feinstrickhandschuh

Damit Sie bzw. Ihre Hände bestmöglich geschützt sind, gibt es verschiedene europäische Normen, die der Handschuh erfüllen muss, um als Schutzhandschuh zu gelten. Die Grundnorm ist EN 420, die unter anderem Gestaltungsgrundsätze, Widerstandsfähigkeit und Anwendungsgebiete umfasst und diese entsprechend testet. Außerdem gibt sie vor, welche Kennzeichnungen der Hersteller dem jeweiligen Produkt zuordnen muss.

Welche Norm gilt bei mechanischen Arbeiten?

Gerade bei Arbeiten in Industrie und Handwerk sind Hände einem größeren Risiko ausgesetzt. Deshalb müssen die Schutzhandschuhe zusätzlich die Prüfungskriterien der Norm EN 388 erfüllen. Diese Kriterien umfassen die Abrieb-, Schnitt-, Weiterreiß- und Durchstichfestigkeit der Handschuhe.

Wie werden die Hände bei extremen Temperaturen geschützt?

Sowohl Kälte als auch Hitze sind in ihren Extremen ein hohes Risiko. Sie müssen die Hände sowohl vor Feuer als auch Frost schützen, aber auch die Prüfungskriterien nach EN 388 erfüllen. Mit der Norm EN 407 werden Schutzhandschuhe gekennzeichnet, die feuer- und hitzebeständig sind. Die Prüfungskriterien testen das Brennverhalten, das Verhalten bei Kontakt- und Strahlungswärme sowie konvektiver Hitze. Außerdem wird geprüft, wie der Handschuh auf flüssiges Metall reagiert.

Speziell bei Schweißarbeiten werden die Handschuhe zusätzlich durch die Norm EN 12477 gesichert. Darüber hinaus werden die Handschuhe in zwei Kategorien unterteilt: Handschuhe der Kategorie A eignen sich für MIG/MAG oder Schweißarbeiten mit hohem Gasdurchsatz. Handschuhe der Kategorie B werden bei WIG oder Schweißarbeiten mit geringem Gasdurchsatz verwendet.

Hinsichtlich des Kälteschutzes werden die Handschuhe nach EN 511 zertifiziert. Die Prüfkriterien umfassen konvektive und Kontaktkälte sowie die Wasserdichtheit.

Wie wird bei chemischen Risiken unterschieden?

Bei Arbeiten im chemischen Bereich wird zwischen geringem und hohem Risiko unterschieden. Nach EN 374 entspricht ein geringes Risiko nur einem eingeschränkten Schutz. Die Schutzleistung ist abhängig von der Art und Dauer des Kontaktes mit der Chemikalie.

Handschuhe, die auch bei einem hohen Risiko schützen, müssen mindestens 30 Minuten lang drei der Prüfungskriterien der Norm EN 374 erfüllen. Die entsprechende Chemikalie wird unter dem Reagenzglas-Logo mit einem Buchstaben gekennzeichnet:

A - Methanol G - Diethylamin
B - Aceton H - Tetrahydrouran
C - Acetonitril I - Ethylacetat
D - Dichloromethan J - N-Heptan
E - Kohlenstoffdisulfid K - Natriumhydroxit 40%
F - Tuluol L - Schwefelsäure 96%

Wenn Sie mit Mikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Pilzsporen arbeiten, bieten Handschuhe nach EN 374 Schutz.

Was muss bei Arbeiten mit Elektronik beachtet werden?

Wenn Sie in Ihrem Arbeitsbereich mit Elektronik arbeiten, schützen Handschuhe, die nach EN 1149 zertifiziert sind, vor statischen Entladungen.